Freitag, April 06, 2012

Alwegbahn

Die Alwegbahn ist ein Monorailsystem, das in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde. Geldgeber war der schwedische Industrielle Axel Lennart Wenner-Gren, welcher der Bahn die aus den Anfangsbuchstaben seines Namen bestehende Bezeichnung Alweg spedierte. Bei Köln-Fühlingen wurde anfangs der 50er Jahre eine Versuchsstrecke errichtet, wo der erste Zug verkehrte. Das Fahrzeug läuft auf Rädern mit Luftbereifung auf einem Betonbalken und wird vom Balken durch seitlich laufende Räder geführt.

Die erste kommerzielle Anwendung war die Bahn im Disneyland Kalifornien, welche mit zwei Zügen 1959 den Betrieb aufnahm. Es verkehrten ein roter und ein blauer Zug, welche beide auf diesem Bild zu sehen sind. Die Disneybahn wurde mehrmals überarbeitet. Dieses Bild zeigt einen Mark VII Zug vor Space Mountain, eine Achterbahn vollständig im dunkeln. (Selbstverständlich sorgt auch hier das Internet für Horizonterweiterung - die Suche nach "Space Mountain lights on" bringt einiges zu tage.)  

Der Antrieb der Disney Züge war von Westinghouse Electric, welche das Transportgeschäft 1988 an AEG verkaufte, wodurch das Geschäft mit den Monrail-Zügen 1996 zu Adtranz und von da 2001 zu Bombardier gelangte.

Alwegbahnen werden auch heute noch gebaut. Dieses Bild zeigt die 2003 eröffnete Monorail in Kuala Lumpur:


Gerade die ersten Bilder dieses System vom Versuchszug in Köln-Fühlingen dürfte das Einschienenbahnfieber nach dem Zweiten Weltkrieg beflügelt haben - sehen die Fahrzeuge doch schnittig aus und lassen hohe Geschwindigkeiten vermuten. Der Schein trügt aber, denn die Federung ist relativ hart so dass keine hohen Fahrgeschwindigkeiten nicht möglich sind und das System bis heute nur für Ausstellungsbahnen und Flughafenbahnen Verwendung findet.