Sonntag, August 29, 2010

Bombardier Werk Siegen

Der Westen schreibt über das Bombardier Werk Siegen. Im Artikel macht sich schludriger Journalismus breit:

>> Im Oberflächenzentrum wartet, noch ohne Radsätze, einer der beiden Lokrahmen auf seine Lackierung, der Teil einer Traxx-Lok der 185er Reihe, die bis zu 260 Waggons lange Erz-Züge aus dem schwedischen Kiruna ziehen wird.

Die Lokrahmen werden nicht in Siegen gebaut, sondern in Wrozlaw, Polen. Das gesehene Teil dürfte ein Drehgestellrahmen sein. Vor den Erzzügen in Kiruna fahren keine 185er, sondern IORE Loks, und die Züge haben nicht 260 Wagen, sondern 68.

BLS Brand in Biel: keine Brandstiftung

Der 2009 in Biel abgebrannte Triebwagen wurde nicht durch Brandstiftung zerstört. Die Unfalluntersuchung ergab, dass ein Kurzschluss am Zugsammelschienenschütz auftrat und das Überstromrelais des Heizkreises defekt war.

BLS Nina brennt in Münsingen

Gestern war die Aaretal-Strecke blockiert weil der Transformator einer BLS Nina brannte. Es soll sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art handeln.

Tagesschau vom 28.08.2010


Unfallursache des entgleisten Autozuges am Arlberg

Auf der Arlberglinie entgleist am 16. Juni 2010 ein Güterzug mit Dacia-Neuwagen aus Rumänien wegen Bremsversagen. Es entstand hoher Sachschaden. welt



Die am Unfall beteiligten Autotransportwagen waren von dieser Bauart:

Die beiden Wagenhälften sind mit einer nur in der Werkstatt trennbaren Kupplung verbunden. Unter dieser verläuft die Hauptleitung, welche mit herkömmlichen Schlauchkupplungen versehene ist. Damit die Leitung nicht zu tief hängt, ist dieser mit einem dünnen Drahtseil an der Wagenkupplung aufgehängt. 

Auslöser des Unfall war das Versagen dieses Drahtseils am ersten Wagen hinter der Lokomotive ungefähr 11 km vor der Entgleisung. Die herunter hängende Hauptleitung verfing sich etwa 6 km vor dem Unfallort an Schienen, die zwischen den Gleisen für den Einbau abgelegt wurden. Der Bremsschlauch der zweiten Wagenhälfte wurde beim Aufprall so nach hinten geschleudert, dass sich die Bremskupplung im Untergestell des Wagen verfing und der Schlauch so abknickte, dass die Luft aus der Hauptleitung des hinteren Zugteils nicht entweichen konnte. Somit blieb der Autozug trotz Trennung der Hauptleitung ohne wirksamer Bremse.

Die 777 t schweren 64 Achsen hatte nur die Bremse der Lokomotive und eine einzige gebremste Achse im Zug. Der Lokführer bemerkte zwar den Druckabfall im vorderen Zugteil, doch die eingeleitete Schnellbremsung nütze ihm nichts - auch die Not-Aus-Taste der Lok konnte die Bremswirkung nicht verbessern, im Gegenteil, denn sie schaltete die elektrische Bremse der Lokomotive aus. Der Zug beschleunigte von 60 km/h auf 120 km/h bevor er entgleiste.

Karte der Unfallstelle:

Entgleisung Arlberg auf einer größeren Karte anzeigen

Auf den ersten Blick handelt es sich um eine Verkettung unglücklicher Umstände. Bei genauerem Hinsehen muss festgestellt werden, dass auch konstruktive Details wie die Befestigung der Bremsleitung zwischen den beiden Wagenhälften nicht vernachlässigt werden dürfen.

Ich denke nicht, dass der Unfall hätte verhindert werden können, wenn die elektrische Bremse der Lok bis zum Schluss zur Verfügung gestanden hätte. Die Bremswirkung wäre zwar stärker gewesen, aber das hätte nicht gereicht um den Zug sicher zum Stehen zu bringen.



 

Freitag, August 27, 2010

Hectorrail kauft Taurus von Mitsui

Am 16. August hat Hectorrail den ersten Taurus von Mitsui erhalten. Die Lok soll ev. auch im Personenverkehr eingesetzt werden. Es besteht eine Option zum Kauf von vier weiteren Loks. Hectorrail Bild: Postvagnen

Donnerstag, August 26, 2010

Bombardier erhält "Geheimer Auftrag"

Am Freitag 20. August verkündete Bombardier den Eingang eines Rollmaterialauftrages über 365 Mio €. Es wurden keine Angaben über den Kunden oder die bestellten Züge gemacht.

Das Rätselraten, wer die Bestellung aufgegeben hat, kann beginnen. Es sieht so aus als hätte Bombardier am liebsten gar nichts gesagt. was aber gesetzlich verboten ist. Die Richtlinien der kanadischen  Börse verlangen nämlich, dass alle Aufträge über 100 Mio $ veröffentlicht werden müssen. Das Datum der Bekanntgabe lässt darauf schliessen, dass der Beistellungseingang unbedingt noch für das erste Halbjahr verbucht werden sollte.

Es bleibt das grosse Rätsel, wer das was bestellt hat.

Vielleicht erfahren wir an der grossen Bahnmesse in Berlin mehr. Es könnte auch ein Kunde sein, der heimlich Hochgeschwindigkeitszüge für den Verkehr in Europa kauft, in der Hoffnung, dass die Konkurrenz möglichst lange schläft. Die von Air France, Veolia und Trenitalia gebildete Hochgeschwindigkeitsgesellschaft hat zum Beispiel noch keine Züge.

RhB: Fahrzeug auf Gleis

Die RhB Strecke Landquart - Davos ist unterbrochen, weil ein Fahrzeug auf dem Gleis ist.

Hinter dieser seltsamen Meldung verbirgt sich ein Fahrzeug, das nicht mehr auf dem Gleis ist und ein Stück Gleis, das auch nicht mehr da ist: In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch stürzte beim Einbau einer Hilfsbrücke ein Schienenkran von Sersa in die Baugrube, der nun von einem Autokran aus Luzern aus seiner misslichen Lage befreit werden muss, bevor die Hilfsbrücke doch noch eingebaut werden kann. (Blog24)

Montag, August 23, 2010

Vossloh Eurolight

Die Innotrans Lokomotive scheint bereits in Hendaya angelangt zu sein.
flickr

Donnerstag, August 19, 2010

Innotrans: Liste der ausgestellten Fahrzeuge

Bei railcolor ist die Liste der Ausgestellten Fahrzeuge zu finden. Bombardier wird die ALP-45 Dual Power zeigen, Siemens wird vier Vectron Loks ausstellen.

ICE-Testfahrt durch den Eurotunnel

ICE-Testfahrt durch den Eurotunnel ist für Oktober geplant. Die Deutsche Bahn würde gerne Verbindungen Köln - London anbieten, wird aber zur Zeit von Frankreich und England erfolgreich daran gehindert auf Grund von geltenden "Sicherheitsvorschriften", die verlangen, dass die Züge mindesten 400 m lang sind.

Dienstag, August 17, 2010

Talgo Nachtzug Pablo Casals fehl geleitet

Die SNCF hat versehentlich die Zugsteile nach Mailand und Zürich miteinander verwechselt. (NZZ)

Sonntag, August 15, 2010

Strassenbahn Moskau

Die beiden Strassenbahnnetze in Moskau sind zusammen über 180 km lang. Obwohl die technischen Normen für beide Netze gleich sind gibt es zwischen keine Verbindung zwischen den Linien im Süden und Osten der Stadt mit denjenigen im Nordwesten. Die Strassenbahn fährt auf russischer Breitspur und wird mit 550 V versorgt. Die Betreiberin ist Mosgotrans, eine der rössten Nahverkehrsgesellschaften der Welt. Sie befördert jährlich 1.7 Mia. Fahrgäste und betreibt neben der Strassenbahn auch das O-Bus-Netz und Autobusse.

Im Westen der Stadt wurde 2003 ein neues Tram Depot in Strogino gebaut. English Russia zeigt einen Rundgang durchs Depot. Neben den altbekannten Tatra Wagen sind auch einige neuere Fahrzeuge zu sehen, wobei fraglich ist, ob dieses in Serie gebaut werden.

Die Strassenbahnen fahren übrigens immer als Einzeltriebwagen. Es gibt also keine Anhänger oder Doppeltaktionen. Die Kurse sind ohne Fahrplan unterwegs, da dieser wahrscheinlich sowieso nicht eingehalten werden könnte. Kommt es wegen Autounfällen zu Streckenblockierungen, stauen sich die Kurse manchmal bis zu einem Kilometer auf.




 

Triple Crown Roadrailer Züge

Roadrailer sind spezielle Sattelauflieger, die auf der Schiene befördert werden indem sie direkt auf Drehgestelle gesetzt werden. Diese Transportart ist geeignet für empfindliche Güter, weil weniger Stösse auf die Ladung einwirken, als wenn ein Sattelauflieger oder Container auf einen Eisenbahnwagen gesetzt wird. Anderseits müssen die Sattelauflieger viel stabiler gebaut sein, weil sie die Längskräfte im Zug selbst aufnehmen müssen.

Die Transportart wurde in vielen Länder ausprobiert und wieder aufgegeben. In den USA fristet sie zwar auch ein Schattendasein, wird aber seit 1986 von Triple Crown, einer Tochtergesellschaft von Norfolk Southern angeboten. Die Züge verkehren nur im Osten und transportieren vornehmlich Autoteile. Ein Zug kann aus bis zu 150 Roadrailer bestehen.



Gebiete, wo der Triple Crown Service verfügbar ist:

Donnerstag, August 12, 2010

Zugspitzenbahn & Englisch

ohne Worte

Wagenkipper

Dieser Wagenkipper war in der Maxhütte in Bayern im Einsatz. Die Hütte wurde 2002 eingestellt. Mehr Bilder gibt es bei Drehscheibe.

Mittwoch, August 11, 2010

Im fernen Osten von Russland ...

... wurde dieses Video gedreht:


Es zeigt zwei 3TE10, die sich mit einem 4'000 t Zug auf der Strecke von Komsomolsk am Amur nach Sovjetskaja Gawan abmühen. Die zur Baikal-Amur-Magistrale gehörende Strecke liegt in der Provinz Chaborowsk im äussersten Fernen Osten Russlands. Sie weist sehr enge Kurven und 35 o/oo Rampen auf, so dass keine schwereren Züge befördert werden können. Seit 2008 ist ein neuer 4 km langer Scheiteltunnel im Bau, welche den alten nur 400 m langen Scheiteltunnel und die stärksten Steigungen der Strecke eliminieren soll.

Der Link zum Originalvideo ist übrigens hier.


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Montag, August 09, 2010

Niederlande: Was machen eigentlich die V250

NS Highspeed wartet immer noch auf ihre bei Ansaldobreda bestellten Hochgeschwindigkeitszügen, die später zwischen Amsterdam und Rotterdam eingesetzt werden sollen. Porbefahrten finden statt, aber die kommerzielle Betriebsaufnahme wird nicht vor 2011 stattfinden. Mittlerweile befinden sich 4 Züge in den Niederlanden.

Sonntag, August 08, 2010

Eine Leitplanke für Züge

Im Norden von Kalifornien gibt es eine Leitplanke an einer Eisenbahnbrücke. Sie soll verhindern, dass bei Entgleisungen Wagen in den Fluss stürzen. Genau das ist nämlich 1991 geschehen, als ein Güterzug entgleiste. Das Pestizid aus dem im Sacramento River liegenden Tankwagen vergiftete darauf einen 60 km langen Flussabschnitt. Die vom Tourismus lebende Region erlitt herbe Verluste.


Die Leitplanke befindet sich im Cantara Loop an der ehemaligen Central Pacific Line in der Nähe von Dunsmuir CA.


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Vossloh Eurolight

Vossloh wird an der Innotrans die Diesellok Eurolight vorstellen. Das 4-achsige Lok wiegt 77.5 t und ist damit geeignet für den Einsatz auf Nebenstrecken. Je nach Version liegt die Höchstgeschwindigkeit zwischen 140 km/h und 200 km/h. Die Lokomotive soll es vorerst in zwei Motorisierungen geben: mit Cat C175-16 für Traktionsleistung (2'800 kW) oder mit Cat C175-12 für 2'300 kW Traktionsleistung. Leistungen bis 3'500 kW sind geplant.

Die Lok verfügt über eine elektrische Ausrüstung von ABB mit Einzelachsantrieb. Der Platz des Lokführers ist zentral angeordnet, so dass eine kleinere Frontscheibe verwendet werden kann.

Samstag, August 07, 2010

Abfall unterwegs in den USA

Viele kennen die Müllzüge in Europa, doch manchen dürfte unbekannt sein, dass auch in Amerika Abfall auf den Scheinen transportiert wird und zwar zum Teil sogar in Stacktrains, wie dieses Video von der Westküste zeigt:




Das erste Mal bin ich vor ein paar Jahren drauf gekommen, weil jeden Mittwochnachmittag mein Büro von Gestank und Schmeissfliegen überfallen wurde, die von ca. 8'000 t New Yorker Abfall auf den Gleisen hinter meinem Büro stammten. An der Ostküste habe ich bis jetzt keine Garbage Stacktrains gesehen, aber die Container haben dafür Höhe eines normalen Box Cars.



Die New Yorker U-Bahn betreibt ebenfalls Garbage Trains, mit denen der Abfall auf den Stationen eingesammelt wird. Die Arbeitswagen am Zug wurden erst 1992 gebaut, haben aber nicht einmal eine Klimaanlage für das Personal.

Italien: Circumvesuviana entgleist

In der Nähe von Neapel entgleist ein Zug der Circumvesuviana. Das Unglück fordert ein Todesopfer und mehrere Verletzte. Der erst vor einem Jahr in Betrieb genommene Zug entgleiste in einer auf 20 km/h beschränkten Kurve. Es wird vermutet das der Tfz-Führer zu schell gafahren ist. welt

Freitag, August 06, 2010

Eröffnung Furkabergstrecke naht

Bald ist es soweit: die einst tot geglaubte Bergstrecke der Furkabahn ist wieder vollständig von Realp nach Oberwald befahrbar. Die Eröffnung des durchgehenden Betriebes findet am 12. August statt. DFB

Im Herbst unterstützt die Matterhorn Gotthard Bahn die Dampfbahn mit einer HGm 4/4 im Fall die Fahrten mit Dampf wegen Brandgefahr ausfallen oder die Dampflok defekt würde. Das auf den Dieselfahrzeugen der DFB ausgebildete Personal wurde bereits auf diesem Typ eingewiesen. dieselcrew

Donnerstag, August 05, 2010

Grätschbus: die neue Idee aus China

Immer wieder werden neue Verkehrsmittel erfunden. Hier ein Idee aus China: der Grätschbus oder englisch "Straddling Bus".
Die grosse Kabine fasst bis zu 1'400 Fahrgäste und  würde ähnlich einer Hochbahn über dem normalen Strassenverkehr laufen, stützt sich aber auf ein Fahrwerk auf der Strassenebene ab. Das System wäre wesentlich günstiger zu bauen als U-Bahnen, ausserdem müssen die Fahrgäste keine lange Wege in den Untergrund zurücklegen.

Schwieriger wird es, die Auto unter dem Grätschbus vom Bus fern zu halten und sicherzustellen, dass keine zu hohen LKWs mit dem Bus kollidieren. Auch die Kurvengängigkeit des grossen Fahrzeugs dürfte nicht ganz einfach zu lösen sein.