Die am Unfall beteiligten Autotransportwagen waren von dieser Bauart:
Die beiden Wagenhälften sind mit einer nur in der Werkstatt trennbaren Kupplung verbunden. Unter dieser verläuft die Hauptleitung, welche mit herkömmlichen Schlauchkupplungen versehene ist. Damit die Leitung nicht zu tief hängt, ist dieser mit einem dünnen Drahtseil an der Wagenkupplung aufgehängt.
Die 777 t schweren 64 Achsen hatte nur die Bremse der Lokomotive und eine einzige gebremste Achse im Zug. Der Lokführer bemerkte zwar den Druckabfall im vorderen Zugteil, doch die eingeleitete Schnellbremsung nütze ihm nichts - auch die Not-Aus-Taste der Lok konnte die Bremswirkung nicht verbessern, im Gegenteil, denn sie schaltete die elektrische Bremse der Lokomotive aus. Der Zug beschleunigte von 60 km/h auf 120 km/h bevor er entgleiste.
Karte der Unfallstelle:
Entgleisung Arlberg auf einer größeren Karte anzeigen
Auf den ersten Blick handelt es sich um eine Verkettung unglücklicher Umstände. Bei genauerem Hinsehen muss festgestellt werden, dass auch konstruktive Details wie die Befestigung der Bremsleitung zwischen den beiden Wagenhälften nicht vernachlässigt werden dürfen.
Ich denke nicht, dass der Unfall hätte verhindert werden können, wenn die elektrische Bremse der Lok bis zum Schluss zur Verfügung gestanden hätte. Die Bremswirkung wäre zwar stärker gewesen, aber das hätte nicht gereicht um den Zug sicher zum Stehen zu bringen.
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