Samstag, Juli 24, 2010

Wallis: Glacierexpress entgleist

Der Glacierexpress ist zwischen Lax und Fiesch entgleist, wobei ein Person ums Leben kam und 42 verletzt wurden, davon 6 schwer. Bei den Opfern handelt es sich mehrheitlich um japanische Touristen. In einer Kurve entgleisten die letzten drei Wagen. Ein Wagen kam auf der Seite auf dem Gleisbett zu liegen, der andere blieb kopfüber an der Bahnböschung liegen. Die Unfallursache ist Gegenstand einer UVEK Untersuchung. Eventuell könnte sich durch extreme Temperturunterschiede die Gleislage verändert haben oder der Zug war für die Verhältnisse zu schnell unterwegs. NZZ


Der Unfall ist besonders tragisch ausgegangen, weil die neuen Panoramawagen extrem leicht gebaut sind und deren verglaste Seiten beim Unfall total zerstört wurden, wie das Bild von den Bergungsarbeiten zeigt.



Die Unfallstelle befindet sich beim grünen Pfeil:

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btw: Ich habe immer gemeint, dass die Südsotschweiz eine seriöse Zeitung sei, was ich aber seit heute stark bezweifle, den bei deren Redaktion ist der Zug bei der RhB (!) verunfallt. Link



btw2: Auch der Tagi schafft es nicht, richtig zu informieren. In der Bildstrecke werden emotionenweckende Wrackhaufen von Eisenbahnfahrzeugen gezeigt ohne mehr Hintergrundwissen zu vermitteln, als Ort und Angaben zu Verletzten und Toten. Bei Bild 1/8 (Verunglückter BLS Bauzug in Dürrenast BE) steht zudem die falsche Information "... funktionierten aus unerklärlichen Gründen die Bremsen nicht." Der "unerklärliche Grund" war der geschlossen Hahn der Hauptleitung, wie auch das UVEK hier festgestellt hat.

Der Journalismus der grossen Zeitungen geht aus meiner Sicht immer mehr dahin, dass man einfach etwas schreibt, was gut tönt und die Leser anlockt, damit möglichst viel Werbung konsumiert wird. Mit seriöser Informationsverbreitung hat das nichts mehr zu tun.

Update 30.7.2010:
Der Glacier Express ist entgleist weil der Lokführer zu früh beschleunigt hat und mit 55 km/h statt mit 35 km/h gefahren ist. sf drs

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Fehlende Informationen werden in den Schnellschüssen der Online-Medien sehr oft vom "Wissen" der Journalisten aufgefüllt - somit kommt es sehr oft zu solchen totalen Fehlleistungen. Einfach nur ärgerlich.