Dienstag, September 28, 2010

Innotrans 2010

Im Vergleich zu 2008 hat dieses Jahr die Bahntechnik Leitmesse in Berlin ein Fünftel mehr Besucher angelockt. Auffällig waren der grosse Anteil der Besucher aus Osteuropa und China.

Aus der Sicht der Lokomotivbauer hat es einiges Interessantes gegeben:


Am meisten Aufmerksamkeit dürfte die von Bombardier vorgestellte Dual Power Lokomotive für den amerikanischen Markt gehabt haben. Bei Rail Gazette ist der Artikel vom 23. September immer noch in der Liste der meistgelesenen Beiträge zu finden (Stand 27. Sept). In Photobucket sind mehr Bilder der Lok von Bengt zu finden (Link).


Siemens zeigte die Lokomotiven der Vectron. Als Überraschung wurde auch eine Diesellokomotive mit 
Zielanzeige für den Nahverkehr und 16-Zylinder-Dieselmotor von MTU gezeigt, welcher die Emissionsgrenzwerte nach der Abgasnorm Euro IIIB erfüllen soll. Die Loks sind mit angeflanschten Führerhäusern versehen, die seitlich keine Fenster haben, so dass dem Fahrpersonal für die Sicht nach der Seite einzig das Fenster in der Einstiegstüre bleibt. Bei der Mehrsystemlok behindert zusätzlich ein sehr hoch aufbauender Führertisch die Sicht auf die Strecke.
Auf dem Bild sind links die Mehrsystemlokomotive 193 902 mit Italienpaket und rechts die Diesellokomotive 247 901 mit Fahrzielanzeige zu sehen.



Von Voith war sowohl die Gravita 15 BB wie auch die wie auch die Maxima 40 CC der Gleisbaufirma Wiebe ausgestellt.Diese Lok hat übrigens ein sehr ansprechender Führerstand







Vossloh zeigt die Diesellokomotive Eurolight, welche auch auf Strecken eingesetzt werden kann, wo nur 17 t Achslast zulässig ist. Der gesamte elektrische Antriebsstrang dieser Lokomotive wurde von ABB Schweiz entwickelt, was die wenigsten bemerkt haben düften.


General Electric zeigt den Freightliner. Diese Lokomotive wurde für den europäischen Markt entwickelt. Ihr eigenwilliges Aussehen hat sie nicht zuletzt den um die Scheinwerfer angeordneten Rippen zu verantworten, welche sich bei einer Kollision in den benachbarten Fahrzeuge verhaken und somit verhindern, dass sich diese über die Lok schieben können. Etwas eigenartig mutet der in einem Führerstand angetroffene Träger an, der offensichtlich zur Struktur gehört und dem Fahrpersonal die Sicht versperrt.



Aus Polen war die E6ACT von ZNLE zu sehen.Die von einer Unterhaltswerkstätte entwickelte 6-achsige Lokomotive  mit Drehstrommotoren soll im schweren Güterzugverkehr eingesetzt werden. Der Führerstand weist zwar eine spartanische Klimaanlage in der Mittelkonsole auf, ist dafür mit zwei Bildschirmen ausgerüstet, auf welchen wahlweise verschiedene Kamerabilder aufgeschaltet werden können. Der Lokführer kann somit nicht nur nach hinten, sondern auch auf die beiden Kupplungen des Fahrzeugs sehen. (Bilder: M. Zwick)




Bei Transmash war nicht viel neues zu sehen, im besonderen war von der mit Alstom zusammen zu bauenden EP20 nur Renderings zu sehen. Auf dem Stand eines osteuropäischen Transformator-Herstellers war wenigstens doch noch Modelle der Lokomotive und der magnetischen Komponenten zu sehen.  



Bei Toshiba (ja, die bauen nicht nur Computer) gab ein Datenblatt der 44 für die süafrikanische Eisenerzbahn  Sishen - Saldanha gebauten Lokomotiven der Baureihe 15E, welche mit einer Fahrleitungsspannung von 50 kV betrieben werden. Man beachte die Länge der Isolatoren!


Weiter gab es eine von Remarul modernisierte Lokomotive der rumänische Class 62 zu sehen. Erstaunlich, dass dieses fünfzig Jahre alte Ae 6/6 Design von SLM und BBC noch nicht ausgedient hat. Es gab schon früher Plattformen, nur hat man sie nicht so genannt! 

Die Lok wurde ursprünglich 060 DA genannt. Die rumänische Fabrik Electrputere baute zwischen 1959 und 1993 insgesamt 2'500 Stück mit kleinen Änderungen. Sie gilt als grösste einheitliche Diesellokomotiveserie Europas. Weitere 284 Lokomotiven dieser Bauart gelangte sogar bis nach China, wo sie ND2 genannt wurde.  

Die auffälligste Änderung der auf der Innotrans ausgestellten Lok waren die Vollgummifedern an Stelle der Blattfedern in der Sekundärstufe. (Bild: M. Zwick)






Und zum Schluss noch die Rangierlok MDD3 von Express Service Bulgarien, wo garantiert keine Reklamationen des Fahrpersonals aufkommen. Zwei Lokomotiven ähnlicher Bauart mit Führerhaus sind in Kosovo im Einsatz (Link).





     

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