Die erste richtige elektrische Eisenbahn in Deutschland fuhr in Schlesien. Für die Strecke Lauban - Königszelt im heutigen Polen wurden ab 1915 diese Ungetüme von Güterzuglokomotiven beschafft, die mit den heute noch üblichen 15 kV Wechselstrom fuhren. Ihre Aufgabe war 1'200 t Züge auf 6 o/oo Steigung mit 20 km/h(!) zu befördern. Die 100 t schweren Lokomotiven hatten eine Zugkraft von 170 kN.
Die Lokomotiven bestanden aus drei kurzgekuppelten Teilen. Auf den Endwagen waren je ein ölgekühlter Transformator in einem Stahlkasten untergebracht, der Mittelteil mit den Führerständen und einem Gepäckabteil hatte einen Holzkasten(!).
Der elektrische Betrieb in Schlesien war von kurzer Dauer. Die meisten Lokomotiven wurden noch während dem Zweiten Weltkrieg abgestellt, die Anlagen nach dem Krieg von den Russen abmontiert und mitgenommen. Erst gegen Ende der 50er Jahren wurde die Strecke von der polnischen Staatsbahn wieder elektrifiziert mit 3 kV Gleichstrom.
Mehr Informationen zum elektrischen Betrieb in Schlesien gibt es hier.
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