Leider kommt es manchmal zu solchen Zwischenfällen. Meist fehlt es daran, dass die Ladung nicht richtig gesichert ist. Hier einige mir bekannte Ereignisse:
- Gotthardtunnel, 29.5.2007: Ein mit Schrott beladener Güterzug verliert Blechteile, die vom Fahrtwind angehoben und aus einem mit Schrott beladenen offenen Güterwagen geworfen wurden. Die Teile verursachten zuerst einen Fahrleitungskurzschluss und blieben später auf den Gleisen liegen. Ein in der Gegenrichtung verkehrender Schnellzug wurde beschädigt und musste abgeschleppt werden. Schlussbericht
- Gotthardtunnel, 5.9.2006: Ein Zug verliert mehrere Maschinenteile aus einem Container mit Planenseitenwand. Die Teile beschädigen die Loks von zwei anderen Zügen und die Infrastruktur. Schlussbericht
(Die Häufung der Vorfälle im Gotthardtunnel dürfte darauf zurückzuführen sein, dass in den langen Tunnel durch die einfahrenden Gegenzüge starke Luftströmungen entstehen, welche einen Ladungsverlust begünstigen. Früher sind z.B. im Lötschbergtunnel bei den damals damals neuen SNCF Corail Wagen oft Verkleidungsteile abgerissen worden.) - 2006 haben sich ungenügend gesicherte Blechplatten in einem Container verschoben. Der Zug war unterwegs von Belgien in Richtung Italien. Ein Teil der Ladung ging noch in Deutschland kurz vor der Schweizergrenze verloren. Bei Othmarsingen sah ein Bahnmitarbeiter die zerrissene Plane im hinteren Zugsteil und ließ den Zug anhalten. Die Ladung ragte dabei etwa 80 cm aus dem Wagen heraus. Schlussbericht
Hier zeigt sich, wie wichtig dass es ist, dass die Bahnmitarbeiter die vorbeifahrenden Züge kontrollieren. Die Lokführer beobachten die kreuzenden Güterzüge genau und beobachten ihren eigenen Güterzug im Rückspiegel - ausser in Deutschland, wo im Gegensatz zu den übrigen europäischen Ländern Rücksehvorrichtungen verboten sind - Grund dafür gibts keiner.
Es gibt auch immer mehr ortsfeste automatische Überwachungsstellen, welche das Umgrenzungsprofil der Güterzüge überwacht. - Tornesch, Norddeutschland, Januar 2007: Eine Blechrolle durchschlägt den Containerboden und bringt einen Güterzug zum Entgleisen.
- Neustadt (Hessen), 5.7.1997: auf einem Flachwagen Typ Rs 669 der ehemaligen Reichsbahn verschiebt sich eine Rohrladung und schlitzt einen Doppelstöcker der Deutschen Bahn auf. (Best Practice Feuerwehr und Focus). Ähnliches Unglück mit dem selben Fahrzeugtyp in Geisenheim im Rheingau 1994. Es wird vermutet, dass diese Flachwagen unruhig gelaufen sind.
DB Rs 669 - In Australien kam es 2005 in der Nähe von Melbourne zu einer Streifkollision zwischen einem Personenzug und verschobenen Stahlbauteilen auf einem Güterzug. Das ganze lief glimpflich ab. Die unförmigen Bauteile in einem Flachbettcontainer waren nur ungenügend mit Kunstoffbändern gesichert. Außerdem waren in der Station, wo die Züge sich streiften, der Gleisabstand 14 cm zu klein.
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